Zugangsbeschränkungen in Seminaren und Vorlesungen: Wem gehört die Universität und wer darf sie besuchen?

Überfüllte Vorlesungen und eingeschränkte Teilnehmerzahl bei Seminaren gehören zum Studentenalltag einfach dazu und es dürfte eigentlichen keinen Studenten geben, der das nicht schon mal mitgemacht hat. Bei mir war es erst letzte Woche wieder so weit, als die Anmeldung für die Hauptseminare nach 5 Minuten komplett ausgebucht war und ich mich auf die Warteliste setzten lassen musste.

Warum bestimmte Seminare, Vorlesungen und Übungen überfüllt sind, ist recht einfach zu beantworten, denn hier gilt der einfache Grundsatz von Angebot und Nachfrage. Die Gründe für Teilnahmebeschränkungen und überfüllte Veranstaltungen sind vielseitig, aber am Ende ist es immer auf eine Mangelsituation zurückzuführen. Genau hier sollen mit der Erhebung von Studiengebühren in einigen Bundesländern merkliche Verbesserungen erreicht werden. So auch in Niedersachsen, und zumindest im letzten Semester hat auch MrOrange teilweise von der größeren Anzahl von Übungen und den neu eingeführten Tutorien an der Göttinger Universität profitiert. In diesem Semester könnte es auf Grund von Stellungsstreichungen trotz Studiengebühren ganz anders aussehen!

Obwohl an dieser Stelle eindeutig der Staat bzw. in Deutschland das Bundesland in Verantwortung gezogen werden muss, ist dies anscheinend nicht jedem bewusst. Liberal Austria macht beispielsweise die hohe Anzahl von Pensionisten in seinem Studiengang in Österreich dafür verantwortlich, dass seine Kurse stark teilnahmebeschränkt sind. Aus der kanadischen Distanz kommentiert dies Werner Patels jedoch sehr kritisch, denn seiner Meinung nach, führt die Diskussion von Alt gegen Jung an der Universität am Thema vorbei und führt gleichzeitig zu Rivalitäten der Studenten untereinander. Lösungen werden so nicht erreicht, ganz klar.

In meinen bisherigen 7 Semestern habe sich drei Möglichkeiten gegen überfüllte Veranstaltungen als erfolgreich herausgestellt:

Vor allem letzteres sollte ein wesentlicher Teil der Modernisierungen an deutschen Universitäten sein, auch wenn weiterhin kein Weg an Seminaren mit persönlicher Anwesenheitspflicht vorbei führt. Zumindest nicht, wenn die Universitäten keine Fachidioten als Absolventen hervorbringen will, die zwar im Fachwissen überzeugen können, aber sich nicht ordentlich ausdrücken oder in Gruppendynamik überzeugen können.

Kommentare deaktiviert für Zugangsbeschränkungen in Seminaren und Vorlesungen: Wem gehört die Universität und wer darf sie besuchen?