Nachbereitung der Klausur zum Thema Zweiter Weltkrieg

Das Ergebnis meiner ersten Klausur im Master für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die gleichzeitig meine erste richtige Geschichtsklausur überhaupt war, fiel mit 2,7 nur befriedigend aus. Die Klausur an sich, das Thema war übrigens der Nationalsozialismus, schien gar nicht so schwer, demnach ist dieses Klausurergebnis – nüchtern betrachtet – eher schlecht. Du willst gar nicht lange um den heißen Brei herum lesen? Dann geht es hier direkt zur Zusammenfassung der Klausurnachbereitung.

Warum eine Klausur überhaupt nachbereiten?

Die Einsicht der Klausur ist eigentlich eine ernste Angelegenheit, bzw. sollte vom Studenten nicht nur ernst sondern auch wirklich wahrgenommen werden. Schließlich kann man von der Note alleine keine Rückschlüsse ziehen. Welche Rückschlüsse? Zum Einen kann man Stärken und Schwächen in der Vorbereitung analysieren, in dem man überprüft welche Themenbereich wie viele oder eben wie wenige Punkte gebracht haben. Zum Anderen kann man auch feststellen, wo die Probleme beim Essay (Aufsatz) lagen, man also am Schreibstil arbeiten sollte. Zugegeben, bei 1,0 (Sehr gut) oder 5.0 (nicht bestanden) erübrigen sich diese Fragen natürlich.

Analyse der Klausur

  • Teil A 8 von 10 Kurzfragen mit je 2,5 Punkten
  • Teil B 8 von 10 Fragen mit je 5 Punkten
  • Teil C 2 von 3 Essays mit je 30 Punkten

Analyse der Klausurergebnisse

In Teil A habe ich 15,5 von 20 möglichen Punkten erreicht, was 77,50 Prozent entspricht. Es galt 8 von 10 relativ einfache Fragen per Aufzählung oder Stichpunkten zu beantwortet. Meine Schwächen lagen thematisch in der Ausschaltung der Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten, in der Phaseneinteilung des Zweiten Weltkrieges und der Kriegswirtschaftsverordnung vom 4. September 1939. In diesen drei Fragen hatte ich entweder keine Punkte oder aber nur halbe Punkte erreicht.

In Teil B habe ich 23,5 von 40 möglichen Punkten erreicht, was 58,75 Prozent entspricht. Hierbei mussten 8 von 10 Fragen in detaillierter Form beantwortet werden, wobei dies in Stichpunkten oder als Text geschehen konnte. Neben den 1,5 Punkten, die bei fast allen Antworten fehlten, bekam ich für die ideengeschichtlichen Voraussetzungen des NS-Wirtschaftsprogrammes von 1936 und den Vergleich der Lebensmittelversorgung im Ersten und Zweiten Weltkrieg gar keine Punkte.

In Teil C bekam ich für den Kurzessay über die Fremdarbeiter im Nationalsozialismus 18 von 30 Punkte (60 Prozent) und im Kurzessay über den Speer Mythos 27 von 30 Punkten (90 Prozent). An dieser Stelle kann inhaltlich bzw. zur Punktvergabe nicht viel analysiert werden, da der ich bisher keinen Erwartungshorizont gesehen habe.

Rückschlüsse anhand der Analyse der Klausur

Die im Teil A erreichten Punkte hätten durchaus höher sein können. Der Grund für die wenigen Punkte im Bereich der Arbeiterbewegung könnte darin liegen, dass MrOrange bei dieser Vorlesung nicht anwesend war und die Texte nicht ordentlich nachbearbeitete. Die Phaseneinteilung verwirrt mich im übrigen immer noch, da diese militärisch oder wirtschaftlich vorgenommen werden kann. Entweder ich lag mit meiner kriegspolitischen Einteilung komplett daneben oder die wirtschaftliche Einteilung wurde verlangt.

Die im Teil B erreichten Punkte sind alles andere als zufrieden stellend, wobei hierbei eine Mischung aus falsch eingeschätztem Umfang der Antworten und schlicht falschen Antworten auf Grund von falschinterpretierten Fragestellungen den Ausschlag gaben. Die ideengeschichtliche Voraussetzung des Wirtschaftsprogramms ist eben die ideengeschichtliche und nicht das, in diesem Fall fehlende, Wirtschaftsverständnis der führenden Nationalsozialisten. Eine detailliertere und klarere Formulierung der Antworten hätte hier wohl ebenfalls ein paar Punkte mehr eingebracht.

Der Teil C irritiert und beruhigt mich gleichermaßen. Denn während ich schon beim Schreiben beider Aufsätze ein gutes Gefühl hatte und glaubte gut vorbereitet zu sein, hatte ich im ersten Moment die schlechte Note in meiner Art zu Schreiben gesucht. Da diese Kurzessays von einem der 4 Leitern der zur Vorlesung gehörenden Übung gelesen wurden, hätte nicht leserliche Schrift oder eben mein eher unterhaltsamer Schreibansatz zu Punktabzügen führen können. Das einer der Aufsätze jedoch 90 Prozent und der andere 60 Prozent erreichte bezeugt zumindest, dass es sicherlich nicht am Schreibstil lag! Irritierend ist jedoch die Tatsache, dass wir beide Themen gerade erst am Ende des Semesters hatten und somit noch hätten „frisch in Erinnerung“ sein müssen. Näheres werde ich aber erst sagen können, wenn ich mit meinem Übungsleiter die Klausur persönlich durch gegangen bin!

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die 84 von 120 erreichten Punkte (70 Prozent) sind in der Tat nur befriedigend. MrOrange hätte deutlich mehr Punkte erreichen können, wenn er ein paar Regeln befolgt hätte:

  1. die Fragestellungen jedes Mal richtig lesen
  2. die Antworten klar bzw. detailliert verfassen
  3. den Umfang der Antworten den zu erreichenden Punkten anpassen

Die nächste Geschichtsklausur kommt bestimmt … d.h. eigentlich kommt sie auf jeden Fall. Nämlich am Ende des nächsten Semesters ;-)

Kommentare deaktiviert für Nachbereitung der Klausur zum Thema Zweiter Weltkrieg