Jahrmarkt in der Universität oder Referatsvergabe im Seminar

Das ich dieses Semester eine Vorlesung zum Thema Industrialisierung besuche, habe ich ja gestern geschrieben. Genau diese Vorlesung, für die die Pflichtliteratur auf mysteriösem Wege die Bibliothek verlassen hat. Böse Zungen behaupten ja immer noch, dass die relevante Literatur beim Professor im Büro liegt. Aber zurück zum Seminar, welches heute das erste Mal statt findet.

Die erste Seminarsitzung ist meist eine relativ kurze Angelegenheit, zumindest bei Geschichtsseminaren. Es wird der geplante Lehrplan für das Semester durchgegangen, eine Anwesenheitsliste gemacht und die Referate werden vergeben. Danach ist meist noch eine Stunde übrig und trotzdem Feierabend. Das heutige Seminar stand dem in nichts nach, fast nichts!

Die Referatsvergabe verlief dann doch etwas anders als geplant. Denn bei so vielen interessanten Themen, beispielsweise die russische Maschinenindustrie oder rumänische Erdölindustrie, sowie die Fleischveredlung in Dänemark oder der Energiebasis der Industriellen Revolution waren sich nicht alle sicher, welches Thema sie haben wollten.

Hinzu kam natürlich der Fakt, dass die Anzahl der freien Referatsthemen mit jeder Vergabe kleiner wurde. Auf den Wunsch eines Kommilitonen nach dem bereits vergeben Thema Montanindustrie fragte unser Dozent norddeutsch trocken: „Montanindustrie … was halten Sie denn von Konserven?“ Einer anderen Kommilitonin bot er dann „Agrarformen … nächste Woche!“ an, als sie fragte was denn noch frei wäre. Worauf sie nur noch resignierend fragte „nächste Woche?“ Wer sich spätestens jetzt an einen Jahrmarkt erinnert fühlte, war sicherlich nicht alleine.

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