Heute war es wieder so weit: Wundertüten auf dem Göttinger Campus
In der Göttinger Zentralmensa wird seit Monaten gebaut, mittlerweile ist sogar ein großer Teil des Foyers gesperrt. Auf der einen Seite dröhnt der Presslufthammer, in dem kleinen Restfoyer stapeln sich die Studenten, der Durchgang zum Café ist genauso verstopft wie die Türen vom Haupteingang. Ganz zu schweigen von der gerade zu akuten Platznot in der Mensa selbst, zumindest um 12 Uhr mittags. Einen freien Tisch für Vier zu bekommen grenzt an ein Wunder. So sieht der Alltag in der Göttinger Zentralmensa aus. Bei schlechtem Wetter ist es sogar noch schlimmer, weil die Studenten noch mit dazu kommen, die ihre Mittagspause sonst auf dem Campus und den umliegenden Wiesen verbringen.
Ein ganz normaler Mittwoch auf dem Göttinger Campus also? Nicht ganz, denn heute gab es ein noch größeres Chaos. Es gab nämlich die beliebten Wundertüten, die kostenlos an jeden verteilt wurden, der noch eine Hand frei hatte. Während die Flyerverteiler vor der Mensa sonst kaum etwas loswerden, greift hier fast jeder nach der berühmten Tüte. Bierflaschen, Mini-Deo, Rasierer, Notizblöcke, jede Menge Gutscheine und Gratiszeitschriften, in so einer Wundertüte kann alles mögliche Stecken und auch mich packt diese Neugier natürlich:
- einen Keks, einer schwedischen Firma die sonst mit Knäckebrot ihr Geld verdient
- einen Schokoriegel, von einem bekannten Konfitürenhersteller
- ein Salatdressing griechischer Art, ebenfalls vom Marktführer
- ein Weizenbier mit Kaktusfeige, von einer Firma die sonst sehr orange daher kommt
- den UniSpiegel
- jede Menge Flyer und Gutscheine
So sieht sie aus, die Ausbeute. Wobei ich nicht nicht nur mit dem komischen Weizenbier nichts anfangen kann, sondern auch bei den Flyern und Gutscheinen nicht wirklich zur Zielgruppe gehöre. Letzteres scheint auch auf einen Großteil der Göttinger Studenten zuzutreffen, die ihre Wundertüten kurzerhand auf den wenigen Tischen im Foyer liegen lassen oder einfach in die Ecken stellen. Vor allem das Wiezenbier scheint geringe Wertschätzung unter den Studenten zu erhalten, bei den Studentinnen kann ich das nicht beurteilen. Die haben angeblich andere Tüten bekommen…
phil
17:10 am 7. Mai 2009
Nudelsuppe gab’s auch ;-)
MrOrange
19:45 am 7. Mai 2009
Boah, in meiner Tüte war keine Tütensuppe dabei! Aber vielleicht hast du auch eine Frauentüte inkl. Enthaarungscreme genommen und magst das hier nur nicht zugeben :p
Übrigens soll es nächste Woche die Unicum Wundertüten geben – das Original.
Mum
03:46 am 8. Mai 2009
Da wäre das Tauschen und Handeln angebracht!
Mum
some
22:42 am 8. Mai 2009
Dass heutige StudentInnen inzwischen wie viele andere ebenfalls dem „erstmalhabenwollen“ erliegen, egal, ob man den Inhalt nun braucht oder eben nicht, mag noch nachvollziehbar und verständlich sein – die einfach achtlos in der Gegend liegen gelassenen Tüten zeigen jedoch sehr deutlich, wes Geistes Kind „unsere nächste Generation“ ist…
Sollen doch die anderen aufräumen/meinen Dreck weg machen…