Das Albtraumwohnheim der Universität Reading: Childs Hall

Childs Hall University of Reading

Mein kleiner akademisch vorbelasteter Englandurlaub dauert sieben Tage und sieben Nächte, letztere sollten dafür aber in drei Unterkünften verbracht werden. Während die erste Nacht noch in einem mehr oder weniger schicken kleinen Hotel geplant war, sollten uns die nächsten beiden Nächte ins Black Horse House direkt auf den Campus verschlagen. Der Kracher kam aber erst am Montag.

Die nächsten vier Nächte sollten wir im Studentenwohnheim Childs Hall verbringen, welches hier oben links im Text zu sehen ist. Sieht ein bisschen wie ein typisch-ostdeutscher Wohnblock aus? Es war noch der schönste Anblick, aber nur weil im Bild ein blauer Himmel zu sehen ist.

Schön wohnen ist jedenfalls anders! Die Zimmer haben rund 10 Quadratmeter und verfügen über ein eigenes Waschbecken, aber das war es mit der Privatsphäre auch! 36 Leute pro Flurabschnitt dürfen sich je eine Küche und zwei Bäder teilen (je eine Dusche und drei/vier Badewannen), natürlich nach Geschlechtern getrennt.

Wohnen würde ich hier nicht wollen und so sehen es auch viele britische Studenten, wie wir gestern Abend im Pub erfuhren. Auch die Frage am Tresen, ob man uns nicht ein Taxi nach Childs Hall bestellen könne, wurden wir erst ausgelacht und dann bemitleidet. Es soll nur noch ein schlimmeres Wohnheim in Reading geben!

Das Wohnheim war die ersten beiden Nächte fast komplett leer. In dem 400 Mann fassenden Speisesaal kamen wir sechs Konferenzteilnehmer uns sehr verlassen vor. Erst am dritten Tag sollte eine riesige Gruppe Jugendlicher für ein paar Tage einziehen.

Auf Nachfrage bei der Information wurde uns dann erklärt warum es in Childs Hall so gespenstig zu geht: Das Wohnheim wird demnächst abgerissen. Neueinzüge sind schon seit einem Semester nicht mehr möglich! Na welch ein Glück das wir dieses Wohnheim noch kennenlernen durften.

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